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In fürstbischöflicher Zeit ~ 1500 – 1803 wurden vom Dorfrichter zwei Feuerherren ernannt. Sie wurden von dem Freigrafen zu Warburg eidlich auf Ihr Amt verpflichtet.

Nach der geltenden Feuerordnung mussten Sie halbjährlich eine Feuervisitation, die sogenannte Brandschau vornehmen. Sie bestand in der Überprüfung der Beschaffenheit der bereitzuhaltenden Löschgeräte. Hierzu gehörten die Feuerspritze, Leitern, Feuerhaken und lederne Löscheimer. Letztere mussten auch in jedem Hause vorhanden sein, und mussten griffbereit gleich neben der Haustür hängen. Sie durften ausschließlich zu Feuerlöschzwecken genutzt werden.

Zur Brandbekämpfung waren alle Männer des Dorfes zu dieser Zeit verpflichtet. Die Feuerherren teilten sie in die Spritzen- und Rettungsabteilung ein. Die Arbeit der Feuerwehr lag wegen der damals dichten Bebauung, der vorhandenen Strohdächer und der auf den Dachböden lagernden Strohvorräte, hauptsächlich in der Eindämmung der Brandherde.

Erst im 19. Jahrhundert als die Preußen das Gebiet in Besitz genommen hatten, trat an die Spitze der Feuerwehr die Feuerlöschkommission anstatt der beiden Feuerherren. Die Brandbekämpfung war auch weiterhin Zwang für alle männlichen Einwohner der Gemeinde. Sie wurden jedoch in 4 Abteilungen aufgeteilt:

  1. die Spritzenabteilung, die die Spritze bedienten und den Brand bekämpfte
  2. die Löschabteilung, die die Wasserzufuhr durch Eimerketten bildete
  3. die Rettungsabteilung, die Menschen, Vieh und Mobiliar rettete
  4. die Brandwache, die zur weiteren Bewachung der Brandstätte wartete

Außerdem gab es noch reitende Boten, die bei Ausbruch eines Brandes aus den Nachbarorten Hilfe herbeirufen mussten. Das Löschwasser wurde damals durch Stauung des Baches gewonnen und durch eine Menschenkette zum Brandherd in den ledernen Löscheimer transportiert.

Um Nachts vor Überraschungen gesichert zu sein, hatte jede Gemeinde einen Nachtwächter angestellt, der durch die Gemeinde zog und potentielle Gefahren meldete.

Das damalige Spritzenhaus stand am Bach im jetzigen Garten des Bauers Schaeffer. Im Jahr 1874 schaffte die Gemeinde eine für damals hochmoderne Handfeuerspritze mit Selbstzubringer an. Sie wurde von dem Fabrikanten Franke aus Kassel zum Preis von 450 Taler geliefert.

Im Jahr 1890 wurde dann die bisherige Pflichtfeuerwehr von der jetzigen Freiwilligen Feuerwehr abgelöst. Die Mitglieder dieser Wehr absolvierten Ihren Dienst ehrenamtlich, d.h. unentgeltlich. An der Spitze der Wehr stand damals der Brandmeister. Er war verantwortlich für die Aus- und Fortbildung der Mitglieder, leitete Übungen und die Einsätze. In der heutigen Zeit bezeichnet man ihn als Löschgruppenführer, denn Brandmeister gibt es in jeder Wehr gleich mehrere. Erst mit dem Dienstgrad des Brandmeisters ist es möglich eine Löschgruppe zu führen. Als Feuerwehrhaus diente damals das Spritzenhaus im Hainanger (heute in privater Hand).

Die Brandmeister der Feuerwehr Germete waren:

  • von 1890 bis 1913 Georg Krane
  • von 1913 bis 1921 Josef Waldeier
  • von 1921 bis 1929 Anton Schaeffer
  • von 1929 bis 1934 Heinrich Waldeier
  • von 1934 bis 1940 Alois Engelbracht
  • von 1940 bis 1949 Fritz Bohle
  • von 1949 bis 1972 Johannes Vahle
  • von 1972 bis 1991 Franz Bowinkelmann
  • von 1991 bis 2006 Elmar Huhmann
  • von 2006 bis heute Detlef Huhmann

Im Jahr 1964 zog die Wehr dann in das jetzige Spritzenhaus am Kindergarten um. Dieses wurde in Eigenleistung erbaut und in den folgenden Jahren stetig erweitert. 2012 kam dann eine zweite Fahrzeughalle, neue Umkleide mit Spinten für die Feuewehrmänner und -frauen hinzu. Ebenso gab es eine Teeküche, Ausbildungsräume, sowie eine Werkstatt für kleinere Reparaturen am Gebäude und den Fahrzeugen.

Heute rückt die Feuerwehr Germete mit einem Staffelfahrzeug TSFW (6 Personen) und einem MTF (8 Personen) zu Hilferufen aus.

 

 

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