„Krötentaxi“ nimmt den Betrieb auf
Die Temperaturen steigen – und die Krötenwanderung steht vor der Tür. So auch bei uns in Germete. Seit Abschluss der Renaturierung des Kälberbaches im Jahr 2019 hat die Zahl der Kröten, die im Frühling wandern, sprunghaft zugenommen, weiß unser Ortsvorsteher Thomas Vonde.
Die ehemalige Kreisstraße, die sie queren müssen, ist heute zwar weniger stark befahren, die Zahl der Fahrzeuge ist aber immer noch so groß, dass in den vergangenen Jahren viele Kröten ihr Leben auf der Straße lassen mussten. Das soll nun besser werden.
Thomas Vonde hat zuletzt bereits gemeinsam mit Anlieger versucht, so viele Tiere wie möglich zu retten. Doch der Taxidienst für die Kröten über die Straße zum Gewässer hat auch seine Grenzen, denn die Tiere sind in der Regel spät abends oder nachts unterwegs. Die Hauptwanderzeit liegt zwischen 22 und 7 Uhr.

Daher ist jetzt die Landschaftsstation tätig geworden. Auf einer Länge von etwa 150 Meter wurde ein Krötenzaun auf der Hauptwanderstrecke errichtet. Die Tiere stoßen vor die Folienwände, kriechen links oder rechts an ihnen entlang und landen dann in einer speziellen Falle. Thomas Vonde und sein Team aus Naturfreunden werden nun allmorgendlich nach den Kisten schauen und die Kröten das letzte Stück des Weges gefahrlos in Eimern ans Wasser bringen. Die ersten sechs Tiere fielen in der Nacht zu Samstag schon in die Falle und sind anschließend zu den Gewässern gebracht worden.
Die Krötenwanderung dauert im Frühjahr in der Regel acht bis zehn Wochen. Zurück in die Winterquartiere geht es dann im Herbst.