Der großer Brand von 1857
Ereignis-Datum: 4. Juli 1857
Es muss ein Inferno gewesen sein, das da am 19. April 1857 in Germete losbrach. Innerhalb weniger Stunden wurde der halbe Ort Opfer eines Großfeuers. 48 Gebäude brannten nieder, mehr als 30 Familien verloren ihr Hab und Gut. Es war wohl das größte Unglück, das Germete jemals widerfahren ist. Kein anderes Ereignis – auch nicht die schlimmen Hochwasser in den 60er-Jahren – hat das Gesicht der Ortschaft so nachhaltig verändert.
Das Feuer brach abends in einem nahe der Kirche gelegenen Haus aus und breitete sich rasch nach beiden Seiten aus. Bei der engen Bauweise und den strohgedeckten Fachwerkhäusern hatte der Wind leichtes Spiel, die Flammen von einem Haus zum anderen zu tragen. Ein Mann aus Wethen kam ums Leben. Die Bewohner der Häuser konnten in der Eile nur wenige Habseligkeiten retten. Das meiste Vieh verbrannte in den Ställen.
»Hülfe-Aufrufe« wurden in den folgenden Tagen im Warburger Kreisblatt veröffentlicht, um Spenden für die Not leidende Germeter Bevölkerung zu bekommen. Das Gesicht des Ortskerns wurde durch das Feuer entscheidend verändert. Straßen wurden nach dem Unglück neu geplant und gebaut, Gutshöfe ausgesiedelt, Wohnhäuser an anderen Stellen wieder aufgebaut.
Im September 2007 erinnerte die Feuerwehr-Löschgruppe mit einem Aktionstag an das Inferno und die Folgen. Die Einsatzkräfte der Wehr nutzten die Gelegenheit, um die Germeter Bürger und zahlreiche Gäste über Brandschutzmöglichkeiten zu informieren.