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Was ist jetzt eigentlich mit Glasfaser?

Im Warburger Stadtgebiet und somit auch in Germete beabsichtigen mehrere Unternehmen, Glasfaserleitungen bis ins Haus zu legen. Was das für Germete bedeutet, hat das Germeter DZD-Team, das auch die Internetseite des Ortes betreut, einmal versucht zusammenzutragen.

Die Sache ist nicht ganz einfach, weil sich die Firmen trotz aller zur Schau gestellten Transparenz nicht wirklich in die Karten schauen lassen. Irgendwie auch logisch: Niemand will dem jeweiligen Konkurrenten einen Vorteil verschaffen. Aber was wir wissen, teilen wir euch als DZD-Team natürlich gerne mit.

Warum brauche ich Glasfaser im Haus?

Derzeit braucht das eigentlich in Germete noch niemand so recht, weil die meisten Internetverbindungen noch schnell genug sind, zum Beispiel bis zu 250 Mbit im Ortskern. Im Bereich des Wethener Berges können die Germeter von solchen Bandbreiten allerdings nur träumen. Bald werden aber auch die schnellen Internetanschlüsse zu einem Flaschenhals.

Internetseiten werden immer aufwändiger, das Fernsehprogramm wird wohl in Zukunft zumeist über das Internet kommen, mit der Einführung von Home-Office-Arbeitsplätzen steigen die Anforderungen an die Datengeschwindigkeit zudem. Das schaffen die alten Kupferleitungen, durch die derzeit noch die Daten geleitet werden, nicht mehr lange. Welche Anwendungen in Zukunft über die Datenleitungen laufen, ist im Moment noch gar nicht absehbar, z.B, der Bereich der Telemedizin.

Kurzum: Wir werden Glasfaseranschlüsse in den Häusern in Zukunft dringend benötigen. Viele sagen, sie werden so wichtig wie Stromleitungen und Kanalisation. Den Wert einer Immobilie steigert eine verlegte Glasfaserleitung auf jeden Fall.

Dann warte ich doch lieber erstmal, was die anderen so machen…

Kann man machen, ist aber womöglich keine gute Idee. Denn in Germete bewerben sich derzeit zwei Unternehmen, die die Glasfaserleitung legen würden. Das ganze ist für die Hausbesitzer kostenlos, wenn anschließend ein Telefon-/Datenvertrag über einen gewissen Zeitraum abgeschlossen wird. Wenn erst in ein paar Jahren nachträglich entsprechende Verträge gemacht werden, kommen nach Stand der Dinge die Baukosten auf die Hausbeitzer zu. Hier kann man von 1500 bis 2000 Euro pro Haus ausgehen. Das wäre derzeit noch im Angebot kostenlos enthalten.

Welche Unternehmen sind überhaupt in Germete im Glasfaser-Geschäft?

Die Telekom, die immer noch weite Teile des Dorfkerns mit Leitungen bis zu 250 Mbit versorgt, ist beim Glasfaserausbau schon mal raus. Die Telekom hat seinerzeit zwar eine Glasfaserleitung von Warburg unter der Diemel hindurch bis zum Versorgungskasten bei Meinschien gelegt, will aber in Germete nicht weiter ausbauen. Viele Germeter bedauern das, zu ändern ist es wohl nicht. Natürlich laufen die bisherigen Telekom-Anschlüsse weiter, aber auf schnelle Glasfasertechnik darf man bei dem Unternehmen nicht hoffen.

Eon schickt mittlerweile Vertreter im Ort von Tür zu Tür, um Verträge abzuschließen. Ziel des Unternehmens ist es, 40 Prozent der Haushalte als Kunden zu bekommnen. Klappt das, will Eon zeitnah ausbauen. Die Hausbesitzer müssten dort zwei Jahre lang Kunde werden, wollen sie eine kostenlose Glasfaserleitung bis ins Haus. Ob man nach diesen zwei Jahren Kunde eines anderen Telekommunikationsanbieters werden kann, ist uns bislang unklar.

Sewikom hat bereits 50 Prozent der Haushalte in Germete als Kunden und mehrere Verteilkästen, unter anderem an der Quellenstraße und im Hainanger. Ursprünglich hatte das Unternehmen in ersten Stellungnahmen mitgeteilt, dass man Germete erst 2027 ausbauen könne. Das soll jetzt deutlich schneller gehen. Die Rede war von 2024. Bestätigt ist das aber nicht. Auch Sewikom will die Kunden für zwei Jahre an sich binden und dafür auch einen kostenlosen Glasfaseranschluss liefern. Nach den zwei Jahren garantiert das Unternehmen den freien Netzzugang; d.h. man könnte auch wieder Kunde der Telekom oder anderer Anbieter werden.

Wie lange gilt das Angebot?

Eon hat sich einen Stichtag gesetzt. Das ist der 30.6.2023. Sind bis dahin nicht 40 Prozent der Haushalte Kunde, will die Firma in Germete wohl nicht ausbauen. Wird diese Quote nicht erreicht, sind die bisher abgeschlossenen Vorverträge hinfällig.

Sewikom beginnt gerade im Ort erst mit der Bürgerinformation. Es gibt keine bekannte Mindesgröße an Haushalten. Es gibt auch keine bekannte Frist. Fest dürfte aber auch stehen, dass die Sewikom mit Kundenverträgen nur so lange warten wird, bis die jeweilige Straße an der Reihe ist. Jedenfalls ist das die Vorgehensweise in Dössel. Wenn die Bagger die Straße anfahren, sollte man spätestens unterschreiben, soll der Glasfaseranschluss noch kostenlos von der Sewikom gelegt werden.

Werden alle Häuser angeschlossen?

Eon will nahezu alle Teile des Ortes anschließen. Der bekannte Ausbauplan lässt aber manche Gebäude in den Randbereichen, z.B. im Hainanger, außen vor. Ob das so bleibt, ist unklar.

Sewikom hat versprochen, alle Gebäude anzuschließen. Für Häuser im Außenbereich soll es andere gute Lösungen geben. Was das genau bedeutet, wissen wir nicht.

Was kostet das für mich?

Bei den Preisen unterscheiden sich Eon und Sewikom auf zwei Jahre gesehen nur wenig. Man muss davon ausgehen, dass ein Daten- und Telefonvertrag mit Glasfaseranschluss um die 50 Euro pro Monat kostet. Das ist aber auch heute schon bei bestimmten Tarifen ohne Glasfaser so. Nach zwei Jahren dürfte es wieder günstiger werden. Innerhalb des eigenen Hauses muss womöglich auch noch in Technik investiert werden. Das hängt aber sehr stark vom bisherigen Zustand der Harware (Router, Leitungen, Telefone etc.) ab.

Ich bin aber noch Telekom-Kunde. Wie läuft das dann mit dem Wechsel? 

Um die Kündigung beim bisherigen Telefonanbieter und die Mitnahme der Telefonnummern organisiert dann der neue Anbieter. Das ist ähnlich wie bei Strom- und Gasanbieterwechsel organisiert.

Was soll ich jetzt tun?

Für uns als DZD-Team stehen folgende Fragen im Vordergrund:

Ist der Glasfaseranschluss tatsächlich kostenlos?

Gibt es einen zeitnahen und garantierten Ausbauplan?

Werden alle Bereiche von Germete ausgebaut?

Werden diese drei Fragen zufriedenstellend beantwortet, sind beide Firmen für uns ohne Probleme beauftragbar.

Eon bietet am 13. April 2023 von 13 bis 18 Uhr Kundeneinzelgespräche im Haus des Gastes an. Man muss sich anmelden unter 0221/177 32 622. Eine Dorf- oder Bürgerversammlung ist nicht geplant.

Sewikom plant hingegen am 3. Mai um 18.30 Uhr eine Bürger- und Infoveranstaltung in der Schützenhalle. Dort sollen der Ausbauplan und weitere Modalitäten vorgestellt werden.

 

 

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